„Mal ehrlich: Wie zukunftsfähig sind unsere Dörfer eigentlich, auf einer Skala von 1 bis 100?“ Das ist die Frage, mit der alles begann, kurz nachdem unsere drei Dörfer 2018 mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden. Nach etwas selbstkritischer Analyse mussten wir uns eingestehen: „Vermutlich sind wir etwas weiter als andere Dörfer. Aber auch wir sind max. bei 5 von 100. Aktuell verbrauchen wir noch viel zu viel Energie, produzieren viel zu hohe Emissionen, machen alle aktiv mit in einer nicht zukunftsfähigen Lebensweise – und zerstören dabei Stück für Stück unsere eigenen natürlichen Lebensgrundlagen: Stabiles Klima, Artenvielfalt, saubere Meere, Wälder. Die Folgen werden immer sichtbarer: Flüchtlingsbewegungen, kriegerische Konflikte um Ressourcen, steigende Energiepreise. Also stellt sich die Frage, ob wir so weiter machen wollen (vielleicht, weil wir zu viel Respekt vor dem notwendigen Wandel haben, weil wir die Konsequenzen unseres Handelns noch nicht spüren können, oder weil wir glauben, dass wir alleine nichts bewegen können) oder ob wir unseren Teil dazu beitragen wollen, den notwendigen Wandel mitzugestalten. Und manchmal ergeben sich aus großen Veränderungen ja wunderbare Chancen.
Also haben wir unsere Köpfe zusammengesteckt und uns überlegt, wie wir unsere Ernährungsversorgung hier vor Ort sicher und umweltverträglich aufbauen, wie wir energie-unabhängiger werden, wie wir weniger Energie in Mobilität und Bauten stecken, und bei all dem auch noch mehr Wertschöpfung bei unseren Betrieben vor Ort belassen können.
Ziel ist es, einen umfassenden Aktions-Plan hin zu 100% Zukunftsfähigkeit zu erstellen – von uns Bürgerinnen und Bürgern für unsere Dörfer. Die angesichts von Klimawandel, Artensterben, Energiewende, Mobiiltätswende, etc. erforderlichen Veränderungen sehen wir dabei nicht nur als Krise, sondern auch als große Chance für Gemeinschaftsgeist, Kreativität, verbesserte Krisenfestigkeit, eine stärkere Regionalwirtschaft und eine größere Lebensqualität. Dabei haben wir nicht nur Lust auf eine Vision einer echt-nachhaltigen, widerstandsfähigeren Welt, sondern vor allem auch auf ganz praktische Schritte, um sie zu erreichen.
"Wenn Du selbst etwas tust, mag es zu wenig sein. Wenn wir darauf warten, dass die Politik etwas tut, mag das zu spät sein. Aber wenn wir uns hier, wo wir sind, zusammentun und etwas bewegen, dann könnte es gerade reichen.“ (Rob Hopkins, Mitbegründer der weltweiten Wandel-Bewegung „Transition Towns“).
Ansprechpartner: Henning Austmann
Telefon: 05042-5276933
e-mail: info(at)ideenwerkstatt-dorfzukunft.de